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Stereo Skateboards haben einen neuen Amateur im Roster – sein Name: Kevin Love. Jordan Hoffart war dieses Statement zu entlocken:
“Skateboarding is a lot like music. Although there are a million insanely talented musicians, not all of them play with soul and style. I noticed right away that Kevin had a eye and soul for style and elegant trick selection; someone who just gets it, naturally. And thats the essence of what stereo is and what the team represents. You gotta just feel it, listen to your bodies flow and vibe with it. I believe thats what makes Kevin look so good on a skateboard… I mean so many have tried, but at the end of the day ya just cant fake the funk.” – hört sich doch ziemlich vielversprechend an, doch seht selbst:

Isle Skateboards haben ihr erstes Full Length Video “Vase” in der Pipeline und passend dazu gerade den ersten Trailer veröffentlicht. Mit von der Partie sind Nick Jensen, Tom Knox, Casper Brooker, Paul Shier, Jon Nguyen, Chris Jones und Sylvain Tognelli, die von Filmemacher Jacob Harris in Szene gesetzt werden. In diesem Jahr soll Premiere gefeiert werden – also potentiell nur noch 12 Monate Wartezeit. Das sind gute Nachrichten!

Totgesagte leben länger, und wenn sich die umgehenden Gerüchte bewahrheiten, könnte das neue Jahr direkt mit einem Paukenschlag losgehen: Im Youtube Channel von Alien Workshop wurde gestern ein mysteriöse Video hochgeladen, auf Instagram tauchte zeitgleich ein Foto auf, das allen Fans der Boardcompany Mut machen dürfte. Es scheint als würden alle Zeichen wieder auf GO stehen – wir bleiben dran und sobald es offizielle Neuigkeiten gibt, erfahrt ihr sie hier an Ort und Stelle. Jetzt macht euch aber erstmal selbst ein Bild:

“New Sensation” – die Songauswahl passt bei diesem Full Part wie die Faust aufs Auge: Thaynan Costa, den ihr vielleicht noch aus unserer Ordos Story aus Ausgabe 44 kennt, ist nämlich neu im Team von enjoi Skateboards und zeigt in seinem “Oververt” Part sensationell stylisches Skateboarding. Die Trickauswahl ist beachtlich und zeigt, dass sich Hardflip Frontboards und Wallies besser vertragen als man meinen könnte. Daumen hoch für diesen sympathischen jungen Mann, von dem wir in Zukunft mit Sicherheit noch den ein oder anderen Banger zu sehen bekommen. Jetzt aber:

Übrigens: Bei unserem 3 Gang Menü Event in München wird “Oververt” in voller Länge gezeigt!

Die zweite Episode von Epicly Later’d über Chocolate Skateboards dreht sich um das frühe Team der Company und den Wandel, den der traurige Tod von Keenan Milton mit sich brachte. Höchstinteressant zu erfahren, welche Umstände zum Tod führten und zu sehen, wie die Protagonisten mit diesem Schicksalsschlag umgegangen sind…

Hinter jedem guten Brand steckt immer ein guter Art Director. Alles geht durch seine Hände und prägt die visuelle Identität der Marke. Unsere Rubrik Behind the Scenes gibt Einblicke in die Arbeit der kreativen Köpfe bei den aufregendsten Brands. Christian Roth aka Cpt. Cracker aka Chrischi ist so einer, und zwar einer, der heraussticht. Seit nunmehr fast 15 Jahren kümmert er sich um die Geschicke von Mob Skateboards. Einer Company, die eindeutig seine Handschrift trägt: Fotografie, Video und Film, Grafik und Art Direction fließen ebenso in die Firma wie seine Skills als Texter. Also quasi alles aus einer Hand, aus einem Kopf!? Lassen wir Chrischi doch am besten selbst erzählen – das kann er nämlich auch noch!

Hallo Chrischi, gib uns doch erst einmal ein paar Fakten zu deiner Person durch und erzähl mal von deinem persönlichen Werdegang. Wie bist du mit Skateboarding in Berührung gekommen?
Ein guter Freund von mir hat auf dem heimischen Badesee Windsurfing betrieben. Irgendwo hatte er gesehen, dass man das Surfsegel auch an einem Skateboard befestigen kann, um damit sonntags auf Parkplätzen von Einkaufszentren seine Runden zu drehen. Das war 1985. Irgendwann hat er dann mal einen „Titus Rollsport-Katalog“ mitgebracht.

Ein paar auf rosafarbenem Papier kopierte Seiten. Das Ganze war sehr listenartig aufgebaut, aber es waren auch ein paar Bilder von Decks zu sehen – Santa Cruz, Vision, Powell-Peralta. Ich war sofort hellauf begeistert von den Grafiken und den ungeahnten, neuen Möglichkeiten, die ich mir in meinem Kopf ausmalte. So habe ich mit dem Sparen meines Taschengeldes angefangen und mir ein paar Monate später das Pawel „Martin Wagner“ Pro Model, 100% Fun Achsen und Kryptonics „Slammer“ Wheels bestellt. Fortan war jeden Tag Skaten angesagt.

Wenn es geregnet hat, habe ich mir stundenlang dieselben zwei Skateboard-Magazine angeschaut – das Monster Magazin und das Transworld Skateboarding. Mehr Input hatte ich nicht – der Rest war meiner Phantasie und Kreativität überlassen. Inspiriert von diesen zwei Magazinen habe ich begonnen, mit dem Fotoapparat meines Opas meine Freunde beim Skaten zu fotografieren. Aber nur zu fotografieren empfand ich als langweilig, wenn man weiter nichts mit diesen Fotos anfing; ich wollte sie in einen Kontext setzen, meine eigene Welt erschaffen. Also habe ich mir irgendwann Papas alte Schreibmaschine geholt und losgetippt. Ich wollte mein eigenes Magazin machen – eigentlich nur, um es zu haben und es mir selbst anzuschauen.

Fortan habe ich mein Taschengeld im Copy-Shop auf den Kopf gehauen. Mein Zine trug den Namen „R.A.H.F.“ („Read And Have Fun“) – inspiriert war dieser Name von dem britischen Skate- und BMX-Magazin „R.A.D.“ („Read And Destroy“) und der „RAF“ (Rote Armee Fraktion). Meine Mutter war nicht so begeistert von diesem Namen, denn ich hatte schon bald ein paar Abonnenten für mein Heft, und es kam des Öfteren vor, dass sie Briefe mit Rückporto im Briefkasten fand, die einfach an „R.A.F.“ adressiert waren.

Insgeheim aber liebte ich diese Verwechslungsmöglichkeit – diese Spannung zwischen konditionierter Erwartung und tatsächlicher Realität. Die Fahndungsposter der „RAF“ hingen damals bei uns auf dem Postamt und übten eine undefinierbare Faszination auf mich aus. Ich lehne Gewalt und Terror zwar kategorisch ab, was mich aber faszinierte war, dass es da diese Gruppe von Menschen gab, die so überzeugt von ihren Idealen war, dass sie ihr „etabliertes Leben“ aufgaben, um für eine Idee zu leben – und zu sterben. Sie waren Außenseiter und sie wollten die Welt, so wie sie ihnen angeboten wurde, nicht einfach so akzeptieren. Damit konnte ich mich identifizieren – allerdings nicht mit einer AK74 in der Hand, sondern mit einem Rollbrett unter den Füßen.

Ich wollte nie die ganze Welt verändern, aber ich wollte schon früh nicht in einem vorgefertigten Schema leben, das nicht meiner Vorstellung entspricht. Die Skateboard-Szene der 80er war dafür genau der richtige Ort. Was Skateboarder damals machten interessierte keinen Schwanz – außer die Skateboarder selbst. Alles war richtig. Nichts war falsch – solange es von Herzen kam.

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Irgendwann bist du dann auf die Idee gekommen, deine eigene Company an den Start zu bringen. Wann war das und was hat den Ausschlag gegeben?
Zwischen dem Ende meines „R.A.H.F.“-Zines und dem Start von Hessenmob Skateboards habe ich eine Fotografenausbildung gemacht und ein paar Jahre als Fotograf und Musikvideoregisseur gearbeitet. Das Skateboard war dabei mein ständiger Begleiter. Rückblickend kann man sagen, dass das Skateboard seit 1986 die einzige Konstante in meinem Leben ist. Alles andere ist gekommen und gegangen. Nachdem meine Videoregisseur-Karriere mit dem Siegeszug der MP3 Ende der 90er ein jähes Ende fand, hatte ich plötzlich große Lust, etwas anderes zu machen. Nämlich endlich eine Skateboard-Firma zu starten. Das war 1999.

Um ehrlich zu sein, war die eigene Skateboard-Firma schon immer ein Traum von mir gewesen. 1986 habe ich bereits, inspiriert von den amerikanischen Skateboard-Magazinen, Anzeigen für meine eigene imaginäre Skateboard-Firma entworfen: “R.S.D. – Roth Skate Design”. Später hieß die Marke dann „Colored Drugs“, und ich habe ein paar T-Shirts mit Textilfarbe angemalt, und schließlich wurde daraus das Klamotten-Label “SPOON”. Unter dem Dach von SPOON gab es dann auch erste Versuche eine Skateboard-Marke zu starten. “NUDE” hieß die Board Company. Blank-Decks mit Markenaufkleber. Nach zehn Jahren stellte ich den SPOON-Betrieb ein – ich war (und bin) kein guter Geschäftsmann, und die Marke ist nie über den professionellen Hobby-Status hinausgekommen.

1999 wollte ich endlich etwas Handfestes in Sachen Skateboard-Firma auf die Beine stellen. Zu dieser Zeit kam mir zu Ohren, dass ein alter Skateboard-Kollege aus Gießen, zugleich bester Konditor am Platz, Michael Neuss, ebenfalls die Schnauze voll vom Backen kleiner Törtchen hatte. Der Rest ist schnell erzählt: wir haben uns getroffen, darüber gesprochen, ein bisschen Erspartes in die Hand genommen, es “HESSENMOB” genannt und ohne großen Businessplan losgelegt. Das Büro war bei mir zu Hause und das Lager bei Micha im Keller.

Ich war für die Grafiken und das Marketing zuständig, und Micha kümmerte sich um die Produktion und den Verkauf. Wir beide arbeiteten weiter in unseren alten Jobs und haben HESSENMOB in den Anfangsjahren zusätzlich und nebenher gemacht. Da ich als Grafik-Freak in der Vergangenheit gute Kontakte zu vielen Künstlern geknüpft hatte, konnte sich unsere ersten drei Deckgrafiken wirklich sehen lassen: Ein Deck von Shepard Fairey (OBEY), ein anderes von Andy Jenkins (GIRL), und das dritte Deck von Evan Hecox (Chocolate). Das war 2000. Der Rest ist Geschichte.

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Wann ist eigentlich aus Hessenmob Mob geworden, gibt es da eine Geschichte zu?
Wie gesagt haben Micha und ich die Firma ohne einen großen Businessplan gestartet. Wir hatten voll Bock und haben es gemacht ohne weiter über Dinge wie Corporate Identity, Marketing oder unsere Target Group nachzudenken. Das Wort HESSENMOB war zur Zeit der Firmengründung etwas, das wir uns aus Spaß auf das Griptape geschrieben haben – und als es um die Namensfindung für die Firma ging, haben wir gar nicht lange darüber diskutiert, sondern einfach gesagt, wir nennen unser Baby HESSENMOB. Acht Jahre lang sind wir dann unter diesem Namen aufgetreten und hatten nie ein wiederkehrendes Logo. Wir waren eine Firma, deren Corporate Identity es war, keine zu haben. Jedes Deck hätte von einer anderen Firma sein können. Es gab keinen roten Faden – vor allem, weil ich rote Fäden immer gehasst habe und weil Skateboarding für mich etwas war, das über den roten Faden hinausging.

Ich wollte die Marke nicht in der Skateboard-Szene platzieren – HESSENMOB sollte Skateboarding sein, mit allen seinen Facetten. Irgendwann hatten wir dann des Öfteren mit potentiellen Kunden zu tun, die keine HESSENMOB-Decks verkaufen wollten, da ihnen der Name zu lokalpatriotisch war. Dafür gab es eigentlich keinen Grund. Für uns deutete der Name lediglich auf unsere Herkunft hin, aber wir sind nie mit so etwas wie „Hessen-Stolz“ gekommen. Die Amerikaner und Japaner fanden den Namen super – aber in Deutschland hatten wir zunehmend damit zu kämpfen.

Intern hatten wir uns sowieso angewöhnt, nur noch MOB zu sagen, und so haben wir irgendwann beschlossen, unsere Herkunft im Namen fallen zu lassen. Also haben wir alles auf MOB umgemodelt, nur um zwei Jahre später von einer großen skandinavischen Bekleidungsmarke wegen des Namens in einen Rechtsstreit gezerrt zu werden, dessen Ende ein Vergleich war, der es uns in Zukunft verbietet, das Wort MOB auf Textilien zu drucken. Schade aber toll. Aber es ist wie im Skateboarding: Optimism over experience.

Du hast einen wahnsinnigen Output – von MOB über Videos über Podcasts bis hin zu Geschichten, die du schreibst. Woher nimmst du deine Inspiration, Gießen ist ja nicht gerade der Nabel der Welt…
Zu einem großen Teil liegt wohl genau da der Hund begraben: in Gießen. Auch wenn man es kaum glauben kann, ich stehe nicht unbedingt gerne im Rampenlicht. Ich kann damit umgehen, wenn ich das Gefühl habe, dass das, was ich tue, die Leute unterhält bzw. ihnen gefällt – und ich arbeite hart an guter Unterhaltung. Woher meine Inspiration kommt, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ich weiß, dass sie nichts mit meinem Wohnort zu tun hat. Ich hatte schon immer eine ausgeprägte Fantasie, die ihre Nahrung aus allem Möglichen zieht. Ich habe viele Interessen, die über Skateboarding an sich hinausgehen, und das war schon immer so. Ich bin ein guter Beobachter und spiele gerne mit den Erwartungen der Zuschauer. Ich bin offen für allerlei Eindrücke.

Ich liebe japanische Verpackungen und die amerikanische Schildmalerkunst. Musik spielt auch eine große Rolle, aber auch da bin ich nicht auf ein Genre festgelegt. Mein Kriterium ist, dass etwas Seele haben muss. Charakter. Dass es von Herzen kommt. Dass es die Fantasie beflügelt, weil da etwas hinter der Oberfläche zu sein scheint, das noch etwas tiefer geht. Ich bin ein Kind der „Do-it-yourself“-Generation – ich denke nicht unbedingt lange nach, ich mache einfach. Mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Voll Bock.

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Kümmerst du dich auch um die Grafiken oder wer ist dafür zuständig?
Ja, ich kümmere mich auch um die Grafiken. Anfangs habe ich meistens delegiert, da wir bei den Board-Grafiken fast ausschließlich mit außenstehenden Künstlern zusammengearbeitet haben. Man kann wohl sagen, dass wir eine der ersten Skateboard-Companys waren, die mit dem Konzept des „visiting artist“ gearbeitet haben. Seit einigen Jahren und mit dem kometenhaften Aufstieg der sogenannten „Street Art“-Szene macht das heute fast jeder – nicht nur Skateboard-Firmen. Alles – vom Kopfhörer bis zum Porzellanteller – wirbt heute mit „Artist Editions“. Da hatte ich dann irgendwann keinen Bock mehr drauf und habe angefangen, selbst Grafiken zu machen. Wir arbeiten trotzdem weiterhin mit einigen Künstlern zusammen, mit denen uns auch eine langjährige Freundschaft verbindet wie z.B. Dave the Chimp und Flying Fortress.

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Ihr arbeitet ja relativ viel auch mit internationalen Künstlern zusammen. Wer hatte denn schon alles die Ehre?
Angefangen hat es, wie bereits erwähnt, mit Shepard Fairey (Obey), Andy Jenkins (Girl) und Evan Hecox (Chocolate). Weiterhin haben wir später mit Don Pendleton (Alien Workshop), Marcnesium (5 Sterne Deluxe), Michael Leon (STACKS), Mark Gonzales (Legende), Pawel Kozlowski (Swanski), Peter Huynh (UXA NYC), Dave Kinsey, Kid Acne, Helge Schneider, Travis Millard, Andrew Pommier, Delphi Collective, Nicolas Malinowski (CHILL Magazine), Ian Johnson (Western Edition), Bwana Spoons, Herman Dune, Michael Sieben (ROGER Skateboards), Ekta, Stefan Marx sowie u.a. mit Dave the Chimp und Flying Fortress – die ganze Liste würde den Rahmen sprengen.

Wie wählt ihr denn eure Kollabo-Partner aus? Läuft das auf persönlicher Ebene ab? Wie kann man sich das vorstellen?
Ich habe unsere Kollaborationspartner immer danach ausgewählt, was mir gefällt – die Bekanntheit des Künstlers war dabei immer nebensächlich. Meistens hatte ich schon eine persönliche Beziehung zu den Künstlern oder diese entstand über gemeinsame Freunde. Die Adresse von Mark Gonzales habe ich z.B. von Michael Leon bekommen, der damals für Fourstar gearbeitet hat. Ich habe Mark dann einen Brief geschrieben und gefragt, ob er vielleicht Interesse hätte, eine Grafik für uns zu machen. Eigentlich habe ich gar nicht erwartet, dass er überhaupt antwortet. Irgendwann hatte ich dann aber doch Post von Mark Gonzales im Briefkasten. Einen Stapel wirrer Zeichnungen mit genauen Hinweisen, wie man aus den Skizzen seine Grafik zusammensetzen sollte – komplett mit den patentierten Mark-Gonzales-Rechtschreibfehlern. Der Briefumschlag hängt immer noch bei mir eingerahmt zu Hause.

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Wie sieht ein typischer Tag im MOB-Office aus?
Ankommen zwischen 9 und 10 Uhr. Kaffee trinken mit unserem Lager- und Versandpowerhouse Karsten „Schmaddi“ Schmidt. Kurze Quakung mit Micha, ob irgendetwas Besonderes ansteht. E-Mails, Facebook, Instagram checken – und schnell wieder alles vergessen. Rauchen. Arbeiten. Fotos machen, Texte schreiben, Videos schneiden, Grafiken erstellen, den Onlineshop pflegen, sich über den nächsten Online-Post den Kopf zerbrechen. Kataloge, Anzeigen und Worksheets für den Woodshop erstellen. Noch mal Kaffee mit Schmaddi. Rundgang durchs Lager, um mir ein Bild zu machen von dem, was geht und was nicht. Dort hängenbleiben, weil mich auf einmal die Lust überkommt, das Lager auf Vordermann zu bringen. Kisten schleppen. Regale auffüllen. Noch mal E-Mails checken. Noch eine rauchen. 17 Uhr. Feierabend. Wenn meine Kinder bei mir sind gehe ich früher.

Erkläre uns doch bitte die Philosophie des MOB in einem Satz.
Love Skateboarding. Hate Skateboarding. Mob steady. Ja, ja, das sind drei Sätze – lassen sich aber lesen wie einer.

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Ihr schafft es seit Jahren in der deutschen Szene präsent zu sein und dabei immer wieder zu überraschen. Ist Deutschland ein guter Standort für eine Board-Company?
Deutschland ist nun mal unser Standort für eine Skateboard-Company, und den wollen wir mit unserer Sichtweise von Skateboarding füllen. Wir haben noch nie so getan, als kämen wir eigentlich aus Amerika. Ich benutze Anglizismen da, wo sie mir dienen und bediene mich des Deutschen da, wo es passt. Man braucht sich hinter seiner Herkunft nicht zu verstecken, und ich habe immer versucht, die Eigenarten des „deutschen“ Skateboarding in die Firma mit einfließen zu lassen. Heute, in der vernetzten Welt, macht es keinen Unterschied mehr, wo du herkommst – es kommt darauf an, was du daraus machst. Ich glaube, dass es einige gibt, die uns für eine Riesenfirma halten – aber wir sind nur ein Drei-Mann-Betrieb, für den Skateboards mehr sind als nur ein Produkt, und wer etwas liebt, der kümmert sich eben.

Wie sieht die Zukunft bei MOB aus, wohin geht die Reise?
Auch ich, obwohl ich der Cracker bin, weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht und wohin die Reise geht. Es ist so, wie Kyle Beachy in einem Artikel des Online-Magazins JENKEM gesagt hat: „Wir sitzen in einem Boot und lassen uns den Fluss hinuntertreiben. Was vorbeigezogen ist, liegt in der Vergangenheit, aber das Schöne ist, dass alle eingeladen und viele gekommen sind – und jeder hat etwas mitgebracht, das er zu teilen bereit ist.“ Ich denke, dass es an der Zeit ist, sich wieder mehr um Skateboarding an sich zu kümmern, und nicht so sehr um den Hype und den potentiellen Markt, der es umgibt. Es geht darum, seine Nische zu finden und diese mit Herz auszufüllen. Es sollte wieder mehr um Lokales und weniger um Internationales gehen. Mehr offline und analog und weniger online und digital. Lieber 30 Leute mit Voll Bock bei einer Videopremiere in einem Skateshop als 500 gesichtslose Likes im Internet.

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Und wie steht’s um deine Aktivitäten auf dem Skateboard? Findest du überhaupt noch Zeit, um selber skaten zu gehen?
Meine Basics habe ich noch drauf. Haha. Ich cruise ziemlich oft durch die Straßen, übe mich aber eher selten im Erlernen neuer Tricks.

Danke für deine Zeit, Chrischi! Grüße, letzte Worte?
Voll Bock.

Interview: Pille Pop
Fotos: Christian Roth

Im Hause Crailtap feiert man zur Zeit 20jähriges Jubiläum von Chocolate Skateboards. Zu diesem Anlass gibt es in New York derzeit eine große Ausstellung zu sehen, die Boards, Artworks, Fotos und Sketches von unter anderem Evan Hecox zeigt. Hier ein paar erste Eindrücke der Ausstellung und auf die nächsten 20 Jahre – Herzlichen Glückwunsch!

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via Hypebeast

Palace Skateboards trifft momentan wie kaum eine zweite Company den aktuellen Zeitgeist: Schlechte Videoquali, super Sound und exzellentes Skateboarding – das muss man erstmal unter einen Bucket Hat bekommen. Das gerade online gegangene, 17-minütige Video “Endless Bummer” tut genau das – seht selbst. Mit dabei sind Namen wie Rory Milanes, Chew Cannon, Danny Brady und Lucien Clarke:

Die Teamfahrer von Magenta Skateboards sind für kreatives und modernes Skateboarding bekannt und unterstreichen ihr Standing mit dem gerade online gegangenen Kurzfilm “Crossing The Perth Dimension”. Zu sehen gibt es VX Footage von Leo Valls, Jimmy Lannon und Koichiro Uehara, die sich im April 2013 auf den weiten Weg nach Perth in Australien gemacht haben und dort mit James Whineray, Liu Puli und den Locals unterwegs waren.

Hier gibt es die ganze Story zu diesem 12-Minuten Clip, den ihr gesehen haben solltet!

100 Subversive Skateboard Graphics

Skateboarding ist Kunst – nirgendwo wird das deutlicher als auf den Boards selbst: Die Rede ist von Boardgrafiken. Seb Carayol widmet dem Thema jetzt unter dem Namen „Agents Provocateurs“ ein ganzes Buch, in dem hundert besonders herausstechende Grafiken samt ihrer Geschichte vorgestellt werden. Eine wunderschöne Auswahl an kreativen, kuriosen, politisch inkorrekten und teils skandalösen Grafiken von Künstlern wie Marc McKee, Todd Francis, Mike Hill, Michael Sieben, Ed Templeton, Todd Bratrud, Winston Tseng oder Jeremy Fish. Ein Buch, das jeder halbwegs kunstinteressierte Skater sich getrost ins Regal stellen sollte, seht selbst!

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www.gingkopress.com

Der Schweitzer Künstler H.R. Giger wurde mit seinen düsteren Gemälden und Möbeln bekannt, arbeitete als Szenen- und Kostümbildner und wirkte beim Film “Alien” von 1979 mit, der ihm ein Jahr später den Oscar für “Best Visual Effects” einbrachte. Kurz vor seinem plötzlichen Tod im Mai diesen Jahres arbeitete Giger mit Supreme an einer limitierten Boardserie, die gestern releast wurde. Die beiden Boards sind wie gewohnt düster, unheimlich und somit typisch für Gigers Lebenswerk. Hier könnt ihr die Teile shoppen!

Wer von euch kennt noch VHS Tapes? Auf den knapp backsteingroßen Kassetten wurden, in einer Zeit, lange vor der DVD und dem Internet – Skatevideos verkauft, aufgenommen und getauscht. Für ihre neue Boardserie hat sich 5Boro an den Verpackungen der Videotapes bedient – schön nostalgisch, gleichzeitig aber irgendwie modern. Unsere Lieblingsboardserie des Tages.

Mark Suciu outet sich als Naturliebhaber und stellt mit diesem Part für Red Bull Skateboarding einmal mehr unter Beweis, wie gut er sich auch im Großstadtdschungel zurechtfindet. Der Typ findet Lines, die eigentlich gar keine sind und macht die “richtigen” Tricks an den “richtigen” Spots: Es wird einfach nicht langweilig mit ihm. Außerdem findet man hier noch ein interessantes Interview, in dem er über Selbstzweifel und seine Zukunft bei Habitat spricht. Sehr sympathisch.

Patrick Bruns aka Bärty hat zwei seiner größten Leidenschaften miteinander verbunden – Skateboarding und Schalke 04. Da die Zeichen aktuell auf Titelgewinn stehen, gibt es für den Münsteraner und ehemaligen Chefredakteur des Monster Magazins wohl kaum einen besseren Zeitpunkt, um zwei Boardserien der besonderen Art heraus zu bringen. Wir haben nachgefragt, wie es dazu gekommen ist und was Olaf Thon und Walter Frosch dazu sagen.

Hi Bärty, wie ist es zu der Idee der beiden Boardserien gekommen? 
Ursprünglich sollte ich für Schalke nur ein Cruiserboard produzieren in kleiner Stückzahl zum Testen, diese kommen ab Mitte August in den Handel. Ich habe dann einfach die Gunst der Stunde genutzt und ein Sample von einem Gerald Asamoah Board produziert. Das hatte ich dann beim darauffolgenden Besprechungstermin in Gelsenkirchen mit dabei und habe meine Idee vorgestellt, der Rest ist Geschichte. Schnell waren vier Schalker Legenden gefunden, wobei man natürlich noch unzählige andere Spieler auf der Uhr hatte. Den Anfang machen nun Gerald Asamoah, Youri Mulder, Ebbe Sand und Olaf Thon. Persönlichkeitsrechte waren schnell eingeholt und der Lizenzvertrag war dann reine Formsache. Neben dem FC SCHALKE 04 habe ich seit einigen Jahren sehr guten Kontakt zum FC ST. PAULI und deren Fanszene. Und daher war es eine logische Konsequenz bzw. mein persönlicher Wunsch, auch hier ein Set vorzustellen. In Zusammenarbeit mit dem St. Pauli Museum und Upsolut ging es auch hier relativ schnell, vier Protagonisten zu finden. Mit dabei sind Fabian Boll, Holger Stanislawski, Walter Frosch und Harald Stender.

Wer hat die Boards gestaltet? 
Alle Illustrationen der Gesichter kommen von Christoph Rathjen und der Piratelove Crew. In enger Zusammenarbeit mit Chris und Ben Wessler haben wir die beiden Projekte angeschoben. Ben hat schließlich das komplette Design entworfen, produziert werden die Decks bei MDCN in Hamburg – von Hand, von Skateboardern. Ich war bei der kompletten Produktion vor Ort und habe jedes Board selber nummeriert. Dass eine Boardproduktion doch so zeitintensiv sein kann, hätte ich nicht gedacht. Richie und Julian (Dykmans) sind ebenfalls mit dabei, es ist schon lustig, wer da alles involviert ist! Das macht irre viel Spass und da mittlerweile ja fast jeder zweite Skateboarder auch latent zum Ultra-Lager seines Lieblingsvereins gehört, ist das umso spannender. Klaro gibt es auch Leute die schon gesagt haben, dass so etwas nichts im Skateboarding zu suchen hat. Mir ist das aber echt egal, da ich hier zwei Dinge, die mich schon seit meiner Kindheit geprägt haben, vereinen kann. Und so schlecht kann das nicht sein, da die Nachfrage von Leuten aus der Skateboardszene enorm hoch ist. Und Krause hat mit Olaf Thon auch schon seine Runden am Berg Fiedel gedreht. Also machen wir heiter weiter!

Wie hoch sind die Stückzahlen, sind die Serien limitiert? 
Bei Schalke haben wir genau 190+4 Sets gebaut. Man kann die Boards auch einzeln kaufen, das ist aber noch nicht passiert. Bei St. Pauli steht das noch nicht zu 100% fest, da die Decks erst ab dem 15.07. erhältlich sein werden. Allerdings sind schon jetzt Reservierungen per Mail eingetrudelt. Bei beiden Projekten werden jeweils vier Sets für einen karitativen Zweck versteigert. Bei Schalke 04 geht das z.B. an die Schalke hilft! Stiftung, die sich unter anderem für benachteiligte Kinder aus dem Ruhrgebiet einsetzt. Bei St. Pauli sind wir gerade in der Abstimmung, welches Projekt unterstützt wird. Auch die aktiven Fanszenen bekommen ein paar Decks für ihre jeweiligen Projekte.

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Sind die Boards zum Skaten gedacht oder doch eher Sammlerstücke? 
Klaro, man kann man sich so eine Pfanne unter die Füße schrauben, das ist aber fast zu schade wenn Du mich fragst. Das muss aber jeder Käufer selber für sich entscheiden. Wie schon gesagt kommen die Boards von Richie bei MDCN und das beantwortet denke ich mal die Frage in Punkto Qualität der Decks. Ich persönlich sehe da aber eher Sammlerstücke drin.

Was wird in dieser Richtung noch alles passieren? 
Ideen gibt es genug und die ersten Kontakte bzw. Gespräche für Folge- und Neuprojekte sind gelaufen. Ebenfalls haben mich Emails von Leuten aus der Skateboardwelt erreicht, die Vorschläge gemacht haben, wen man aus Ihrem Lieblingsverein auf ein Board packen sollte. Das ist aber alles nicht so einfach, da ne Menge Punkte beachtet werden müssen. Aber ich sehe da momentan keine Grenzen und somit eine großes Spielfeld für mich und die Jungs zum Austoben. Auch Künstler, Bands etc. spielen in Zukunft eine Rolle. Metallica, Slayer und Co. machen ja vor wie es gehen kann. Und in der momentanen Konstellation kann ich mir da so einiges vorstellen. Da die Bright ja vor der Tür steht, möchte ich nicht zu viel verraten. Bei uns im Shop kann man sich zum Newsletter anmelden, sobald dann etwas ansteht, hauen wir das da raus.

Christian Krause
Krause

Wann kommt die BVB Serie? 
Ich wusste, dass diese Frage kommt. Kein Kommentar. #likeabaerty

schalke

stpauli

Boards und weitere Infos auf www.familyagency.de
Foto: Bärty

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Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten: Das technische Skaten von Manolo Robles ist vielleicht nicht jedermann’s Sache, aber einfach zu aberwitzig, um euch diesen Clip vorzuenthalten. Hier schwingt jemand ganz geschickt die Tech-Peitsche.

Habitat

Nach dem Untergang von Alien Workshop fragt man sich zurecht, wie es um die Tochterfirma Habitat Skateboards & Footwear steht. Joe Castrucci ist Hauptverantwortlicher und äußert sich wie folgt:

“Times are weird, that’s for sure. I can’t really speak for AWS but I know myself and the [Habitat] skate team are still unified and we have good respectable options for the future. There are just legal and financial details we are working through at the moment with the I.P. (Investment partner). I’m feeling pretty stoked for Habitat’s future though. I’m sure things will look much different but I love change, so I’m not that mad at it. I’ll keep you posted as things progress! Thanks, Joe” — Joe Castrucci, Habitat Skateboards.

Wir dürfen somit vorerst aufatmen und hoffen auf baldige Entschleunigung aller Turbulenzen. Bei einem Team mit Leuten wie: Stefan Janoski, Silas Baxter-Neal, Mark Suciu und Brian Delatorre sollte man meinen, dass sich einiges wieder gerade biegen wird.