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Der Däne Hjalte Halberg ist ein stattlicher Bursche mit einer filigranen Art sich auf dem Skateboard zu bewegen. Einen BS Flip im Flat macht er in exakt 180° und seine SW BS Skills sind beachtlich. Anfang der Woche trafen wir den Polar Pro bei seinem Besuch in Berlin und haben die Gelegenheit zum Anlass genommen, ihn ein bisschen besser kennenzulernen. Zwischen nächtlichen Filmmissionen im Shelter und Mustafas Döner an den Bänken, entstand ein kleines Gespräch über Polar Skateboards, Noseslides und ein Walross.

Fotos & Interview: Benni Markstein

Hallo Hjalte, lass uns mit ein paar Facts einsteigen – woher kommst du?
Kopenhagen. Ich bin einer der wenigen Skater, die hier geboren und aufgewachsen sind.

Warum einer der wenigen?
Zuerst einmal ist das Land ziemlich klein und die meisten Skater kommen nicht direkt aus Kopenhagen. Natürlich gibt es hier eine Menge dänischer Skater, aber die sind so gut wie alle zugezogen. Original aus der Stadt gibt es vielleicht zehn Leute, die noch aktiv skaten. Im Moment ist die Szene allerdings so gut wie nie zuvor und wächst stetig. CPH Pro Contest hat da sicherlich auch eine Menge zu beigetragen.

Skatest du gerne am berühmten Ledgespot “Jarmers Plads”?
Auf jeden Fall, das ist mein Localspot! All die ganzen Jamers-Kids sind OG, so wie die Locals am Sants in Barcelona.

Wie alt bist du denn?
26.

Was machst du momentan, arbeiten oder doch einfach skaten?
Ich bin Vertretungslehrer, zumindest wenn ich nicht auf Reisen bin. Falls ein Lehrer mal krank ist, bekomme ich morgens einen Anruf und kümmere mich um die Kids von der ersten bis zur dritten Klasse. Außerdem helfe ich im Nachhilfeprogramm aus.

Cool, d.h. du hast oft Ferien!?
Ja, ziemlich oft! Es funktioniert aber auch wie folgt: wenn ich mal wieder auf Tour gewesen bin, muss ich mich von hinten in der Vertretungsliste nach vorne arbeiten. Es gibt viele junge Vertretungslehrer und wenn du auf Anrufe nicht reagieren kannst, fällst du nach hinten. Nach jeder Tour habe ich kaum Arbeit und so geht das Spiel wieder von vorne los. Es ist hart, aber ich komme auch nur mit dem Verdienst von Skateboarding über die Runden. Allerdings kann ich dann nur wenig Geld auf die Seite legen.

Woher kommt dein Spitzname “The Walrus”?
Haha, das Walross kommt von einigen Slams, bei denen ich immer auf die Brust fiel und dabei meine Hände in die Höhe gestreckt habe. Ich hatte immer Probleme mit meinen Handgelenken, deswegen haben die Leute gesagt, ich sähe aus wie ein Walross, hahaha…

Du magst den Noseslide bekanntlich gerne, warum?
Yeah yeah, ich liebe Noseslides! Er ist mein Lieblingstrick, haha… Noseslides und 50-50 Grinds.

Also: wie lang kannst du nosesliden?
Pff… keine Ahnung, sehr lang! Es ist total einfach für mich und ich kann so schnell fahren, wie ich will ohne dabei Angst haben zu müssen. Noseslide ist ein guter “Go to” – Trick.

Okay, wie und wann bist du auf Polar gekommen?
Ich fahre schon sehr lange für Carhartt und ich war mit Pontus in New York. Zu dieser Zeit bin ich über einen Vertrieb für Enjoi gefahren. In New York erzählte Pontus mir erstmals von Polar und fragte auch direkt, ob ich dabei sein will. Ich mochte Enjoi, aber es schien unmöglich richtig ins Team zu kommen, da ich nicht in die Staaten gehen, sondern in Europa bleiben wollte. Also sagte ich zu – ohne einen blassen Schimmer zu haben, dass es so groß werden könnte. Ich dachte es würde eine kleine, nette schwedische Company werden und ich könnte ein lustiges Board fahren.

Und jetzt befindet ihr euch im internationalen Megahype…
Ja man, es ist total verrückt. Es war nie meine Absicht, Proskater zu werden.

Dafür bist du jetzt steinreich, oder nicht?
Haha, ich bin voll pleite!

Ist es nicht auch ein bißchen traurig? Immerhin liebt die Welt gerade europäische Brands, besonders Polar, und du behauptest, du seist pleite?
Ich lebe nun auch nicht an der Armutsgrenze und ich könnte wahrscheinlich mehr Geld verdienen, wenn ich in die Staaten gehen würde, um mir dort einen Namen zu machen. Das ist aber nie wirklich mein Traum gewesen, aber diesen Sommer gehe ich trotzdem mal nach Los Angeles.

Also willst du doch noch mal angreifen?
Haha, nee… Nike schickt mich rüber und viele Leute dort mögen Polar. Also ist es wohl gut mal dort zu sein, ein paar Leute zu treffen und kennenzulernen. Normalerweise gehe ich aber lieber nach New York oder San Francisco.

Wer ist dein Lieblingsskater in Deutschland?
Den Part, den ich sicherlich am häufigsten gesehen habe ist der von Jan Kliewer aus dem Cliché Video “Bón Appetit”. Ansonsten? Keine Ahnung. Also Jan Kliewer.

Wir haben gehört, du bist in Amerika sehr beliebt? Wie erklärst du dir das?
Haha, ist das so? Davon wusste ich nichts…

Mark Nickels hat das gesagt. Vielleicht weil du für Polar fährst?
Ja, vielleicht deswegen. Und weil ich ein fröhlicher Typ bin und es leicht ist, mit mir abzuhängen, haha. Ich war bisher nur in New York, aber das war auf jeden Fall super und hat Spaß gemacht…

Hjaltes Part aus dem Streetmachine Video:

Aus Schweden kommt eine neue Dokumentation über die Stadt Malmö und seiner einzigartigen Beziehung zu Skateboarding und Beton. Verantwortlich für das Projekt sind der Filmer Philip Evans und Fotograf Nils Svensson, seines Zeichens Haus- und Hofkollege von Polar Skateboards. In einem ersten Auszug äußerst sich Pontus Alv über den Nachwuchs mit besonderem Augenmerk auf seinen Schützling Oskar Rozenberg Hallberg aka Oski. Von diesem jungen Styler darf man noch einiges erwarten.

Die DVD Deluxe Edition gibt es hier.

Unsere Nachbarn östlich der Bundesrepublik lassen nicht oft von sich hören, umso mehr wundert man sich dann, wenn auf einmal ein Schinken um die Ecke kommt, der sich definitiv nicht verstecken muss. Grey Area ist ein Skateboard-Film von Kuba Kaczmarczyk und Pawel Piotr Przybl, unter anderem mit Full-Parts von Michal Juras, Danijel Stankovic und Krzysiek Poskrobko und einem Polar-Skateboards-Part mit Pontus Alv, Hjalte Halberg und Jerome Campbell. Auf-die-Fresse-Soundtrack und VHS-Sequenzen bringen einem zum hin- und herschaukeln auf der heimischen Couch. Michal Juras schließt den Film ab und zeigt vor seinem Part, wieso er das auch verdient hat; Gerüchten zufolge wurde er sogar vor Kurzem zum Polar-Pro ernannt.
Wer also Motivation braucht, neue Spots sehen will und schnelles, roughes Skaten mag, ist hier richtig aufgehoben. Um es allerdings komplett verstehen zu können, musst du es wohl eher zwei Mal schauen, dein Gehirn wird beim ersten Mal Probleme mit dem Hinterherkommen haben. Vorhang auf und direkt wieder schliessen bitte: Michal Juras.

MICHAŁ JURAŚ / Part from “Grey Area” Movie from Grey Area Video on Vimeo.

Polar Skateboards ist momentan die vielleicht angesagteste Boardcompany aus dem europäischen Raum. In Malmö / Schweden gegründet, ist dies niemand Geringerem als Pontus Alv zu verdanken, der als Kopf hinter den kreativen Prozessen agiert und selbst als einer der besten Skater des alten Kontinents wahrgenommen wird. Bei ihm vermischen sich Kunst, Kultur, Core und Verrücktheit auf frische und sympathische Art und Weise. Es folgt eine Bilderserie des Polar Teams aus New York City des Haus- und Hoffotografen Nils Svensson.


Jerome Campbell, Back Smith


Yellow loadingdock


Yellow shoes


Pontus Alv, Shifty Ollie


Michael Juras


American Flag


Fred Gall


Train Tracks


Peter Stege, NYC Cop


Paul Grund


Jerome Campbell, Wallride


Michael Juras, Ollie


Peter Stege, FS Crooks


Hurse

In unserer brandneuen und druckfrischen Ausgabe erwartet euch die “Chinesen wissen wer der Babo ist”-Tour, zu der Vladik Scholz auf dem Cover einen perfekten Nollie Flip to fakie am weltbekannten “Red Ribbon” Spot macht – geschossen von Burny, den wir zum abenteuerlichen Trip ins Reich der Mitte zum Interview gebeten haben. Die “Music Makers” gibt es diesmal mit Stefan Marx, das “Strictly Sequences”– Special kommt mit Axel Cruisberghs, der ein paar europäische Stangen schrubbt. Talente mit Bonelesses sind Dennis Degenhardt und Lenni Janssen, während Alex Denkiewicz uns über sein 1. Mal aufklärt.

Wir versuchen eine Antwort zu finden, warum Palace Skateboards aus London momentan so einen Hype erlebt, weswegen Mastermind hinter der Company mit dem Triangle Lev Tanju uns Rede und Antwort steht. Im April erscheint das neue Cliché Video “Bon Voyage”, zu dem wir frische Skatefotos abgerundet mit einem Boris Proust Interview anbieten. Im “Around the World”-Interview nimmt uns Dominik Dietrich mit auf eine Reise um den Globus an die Orte, an denen seine Tricks entstanden sind, unter anderem fotografiert von Arto Saari. Zum großen Finale öffnen wir unsere Gallery für das “Polar in NYC”– Special mit Jerome Campbell, Pontus Alv und gelben Highheels.

Erhältich ist Ausgabe 039 im Skateshop deines Vertrauens, im Bahnhofs- und Flughafen-Kiosk, sowie im Buchhandel. Wir wünschen gute Unterhaltung!